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Weinindustrie
Entwicklung südafrikanischer Weine
Seit der Liberalisierung des Wein-Exportmarktes durch Präsident Nelson Mandela im Jahre 1992 hat sich die Landschaft in der Weinbranche nachhaltig verändert. Vor dieser ”Öffnung des Marktes” war die Produktion von Weintrauben mehrheitlich nach Menge, und nicht wie heute nach Qualität ausgerichtet.
“Der Dritte Weg”
Südafrika liegt im Trend und wiederspiegelt das heutige Verlangen nach lebendiger Eleganz und weniger nach Sirup-Weinen, welche nach einem Glas langweilig werden können. Südafrika beschreitet den “Dritten Weg” und bietet “Alte Welt” Eleganz mit “Neuer Welt” Frucht. Weine mit Finesse und Struktur gepaart mit Konzentration und Zugänglichkeit. Dies ist der Stil mit dem sich Südafrika seine eigene Identität schafft – “Der Dritte Weg”.
Südafrika ist am Kommen
Seit ca. 13 Jahren wieder in die internationale Weinweltgemeinschaft aufgenommen, erwacht Südafrika nachhaltig aus dem Dornröschenschlaf. Die Weine rütteln immer mehr Weinjournalisten, Weinliebhaber und Konsumenten auf. Aber vertrauen Sie nicht unserem Kredo oder das der nationalen oder gar der internationalen Fachpresse.
Egal ob dies Publikationen wie WeinWisser, Robert Parker, Winespectator, Tanzer, Decanter usw. sind. Überzeugen Sie sich selbst bei einer unserer Degustationen oder bestellen Sie ein Degu-Set.
Langsam kämpfen sich einzelne Produzenten ins internationale Rampenlicht vor und offenbaren welche öenologischen Schätze in Südafrika schlummern. Kombiniert mit der einzigartigen Faszination als Reiseland dürfte es nicht mehr lange dauern bis das wunderbare Südafrika jedem Weingeniesser und Reiselustigen ein Begriff sein dürfte.
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Pinotage
Diese Traube die aus einer Kreuzung des Pinot Noir und des Hermitage (Cinsault) hervorkam, wurde im Jahre 1926 in Südafrika kreiert. Sie wird zur Zeit, mit minimalen Ausnahmen, nur in Südafrika angepflanzt und gilt als Traube mit grosser Zukunft. Bis vor kurzem wurde Sie als Alltagswein für die Südafrikanische Bevölkerung gehandhabt. Diese Zeiten sind aber endgültig vorbei. Nachdem sich eine Interessengemeinschaft von führenden Weinproduzenten zusammen getan hatte, wurde das wirkliche Potential dieser Traube entdeckt und gefördert. Die Pinotage Association zählt heute 209 Mitglieder, welche jedes Jahr die Top 10 Pinotage Awards vergeben. Dabei werden unter den eingereichten Weinen, die 20 besten ausgewählt und die Top Ten prämiert. Wir dürfen uns auf ein wunderbares neues Kapitel in der Weingeschichte Südafrikas freuen.
Entwicklung südafrikanischer Weine (Fortsetzung)
Rückblick
In den letzten zehn Jahren haben viele Weinproduzenten in Anlagen und Keller investiert um das beste aus den eigenen Trauben herauszuholen. Aber auch viele europäische Investoren, vor allem Deutsche und Schweizer, kauften Farmen und bauten Keller um eigene Weine zu produzieren. Dadurch sind viel neue Weine mit sehr guter Qualität auf dem Markt erschienen und stellen sich dem Wettbewerb. Diese Entwicklung und auch die Abkehr vom sogenannten Old-Cape-Style (Weine mit schweren Tanninen), hin zum New-World-Style (mehr Frucht, früher Trinkbar, weniger Tannine), verbunden mit den neuesten Technologien im Keller und dem Anbau neuer Weinreben haben die bis anhin wunderbarsten Weine aus Südafrika hervorgebracht.
Der Ratio Rot zu Weiss hat sich in den letzten 12 Jahren von 20/80 auf 45/55 verändert. Aber es wird wohl noch drei bis fünf Jahre dauern, bis all das neue Rebgut das alter von 8 Jahren erreicht hat, und so das Qualitätsplateau erreicht hat. Lange herrschte eine Knappheit von gutem Pflanzengut, der diesen Trend beschleunigen hätte beschleunigen können. Im Allgemeinen nimmt die Qualität der Weine mit jedem Jahr zu. Dies ist auf die verbesserte Qualität des Pflanzengutes zurückzuführen. Dieser Prozess geht aber natürlich nur langsam voran.
Es wird sicher noch gegen 20 Jahre dauern, bis alle Rebberge in Südafrika mit gesunden Reben ausgestattet sind. Aus finanziellen Gründen kann es sich kaum ein Farmer erlauben, alle Reben in einem Jahr auszureissen und neu zu pflanzen. In diesem Fall würde es wieder gegen fünf Jahre dauern, bis er die ersten Trauben ernten könnte und zu Einkommen kommen würde. Diejenigen, die schon seit längerem solche Replanting Schemes (die auch das Aufpfropfen von Rotweinreben auf Weissweinstöcke beinhalten) verfolgen, können sich über gute Preise für Ihre Weine und Trauben freuen. In den nächsten Jahren ist mit einer Stabilisierung, vielleicht gar mit einem Rückgang der Traubenpreise zu rechnen, da immer mehr Rotweinstöcke Produktionsreife erlangen… und dies nicht nur in Südafrika.
Aber noch immer bieten die Top Weine ein ausgezeichnetes Preis-/ Leistungsverhältnis (siehe auch WeinWisser 1997 und / 1999 / 2003).
Die Veritas Awards
Seit 1991 vergibt die Südafrikanische Weinindustrie die Veritas Awards als höchste Auszeichnung für exzellente Weinherstellung in Südafrika. Die Weinproduzenten reichen ihre besten Weine ein. Diese werden dann jeweils blind von einer der zehn/elf Testgruppen (sieben Experten pro Gruppe) degustiert und bewertet. Die Resultate werden jeweils im Oktober des laufenden Jahres veröffentlicht. Daher finden Sie für die meisten aktuellen Jahrgänge, speziell für diejenigen, die im Eichenfass ausgebaut wurden, noch keine Angaben zu Auszeichnungen.
Für die Veritas Awards 2004 haben ca. 250 verschiedene Produzenten 1567 Weine eingereicht. Vergeben wurden 47 Doppel-Goldmedaillen (41 davon für Weine) und 127 Goldmedaillen (110 davon für Weine).
Für die Veritas Awards 2003 haben ca. 240 verschiedene Produzenten 1580 Weine eingereicht. Vergeben wurden 75 Doppel-Goldmedaillen (davon 60 für Weine) und 80 Goldmedaillen.
Für die Veritas Awards 2002 haben ca. 230 verschiedene Produzenten 1455 Weine eingereicht. Vergeben wurden 65 Doppel-Goldmedaillen (davon 54 für Weine) und 80 Goldmedaillen.
Für die Veritas Awards 2001 haben ca. 230 verschiedene Produzenten 1491 Weine eingereicht. Vergeben wurden 67 Doppel-Goldmedaillen (davon 49 für Weine) und 62 Goldmedaillen.
Beim den 2000 Veritas Awards wurden von 233 verschiedenen Produzenten 1486 Weine eingereicht. Es gab 35 Doppel Goldmedaillen (davon nur 22 für “Weine”) und 102 Gold Medaillen.
Für 1999 wurden von 237 verschiedenen Produzenten 1455 Weine eingereicht. Von trocken bis süss waren alle Weinarten vertreten. Nur 39 davon erhielten Veritas Doppelgold Medaillen (DG) und 122 erhielten Veritas Gold Medaillen (G).
Für 1998 wurden 1242 Weine eingereicht. Von trocken bis süss waren alle Weinarten vertreten. Nur 41 davon erhielten Veritas Doppelgold Medaillen (DG) und 141 erhielten Veritas Gold Medaillen (G).
Für 1997 wurden 1101 Weine eingereicht. Von trocken bis süss waren alle Weinarten vertreten. Nur 51 davon erhielten Veritas Doppelgold Medaillen (DG) und 112 erhielten Veritas Gold Medaillen (G).
Kapstadt
Die ersten Siedler waren 1652 unter Führung Jan van Riebeecks am Kap eingetroffen, mit dem Auftrag eine Zwischenverpflegungsstation zu errichten, damit die Schiffe auf dieser wichtigen Handelsroute frische Vorräte an Bord nehmen konnten. Ziel war, dass die Schiffe der Niederländisch-Ostindischen Kompanie auf der Überfahrt von Holland nach Osten nicht so viele Seeleute durch Scorbut (Vitaminmangel) verloren. Deshalb wurden 1655 auch die ersten Reben gepflanzt und am 2. Februar 1659 der erste Wein hergestellt. Etwas später pflanzte Simon van der Stel, der Gründer von Stellenbosch, in Constantia weitere Rebstöcke. Südafrika kann mit Stolz auf seine Weinbaugeschichte zurückblicken.
Die meisten der 3.6 Mio. Farbigen Einwohner (Coloureds – Mischlinge genannt) Südafrikas leben auch heute noch in der Kapregion, wo diese Rasse auch Ihren Ursprung fand. Die weisse Kolonie bestand in den ersten paar Jahren aus ein paar Hundert eingewanderten Europäern, die sich bald einmal vermischten mit den Einheimischen, und später mit den verschifften Sklaven aus Westafrika, Malaysia etc.. Der Mangel an Europäischen Frauen und auch die durchreisenden Bootsbelegschaften waren weitere Gründe für diese Entwicklung.
Geschichtlich gesehen wurde das Kap seit dem Jahre 1652 von Weissen (Holländer, Deutschen, später auch Franzosen und Engländern) besiedelt. Entdeckt jedoch wurde das Kap der Guten Hoffnung vom portugiesischen Seefahrer Bartolomäus Diaz um 1487/88. Die damaligen Ureinwohner waren entweder San oder Khoikhoi Völker (später als KhoiSan bekannt), die beide Einwanderer aus dem Norden waren. Sie wurden von den Weissen dann auch Strandloipers (Strandläufer) oder Hottentoten (Viehzüchter) genannt. Man betrieb regen Handel mit den Ureinwohnern und kaufte vor allem deren Vieh zu Verpflegungszwecken ab.
Als dann die Buren (die sogenannten Vortreker), flüchtend von den Englischen Herrschern, welche die Holländische Vorherrschaft am Kap um 1800 beendete, am Grossen Fischfluss in der Region um Port Elisabeth, ca. 800 km nördlich von Kapstadt entfernt an der Ostküste, auf die vom Norden her nach Süden vordringenden Schwarzenstämme (Bantu, Xhosa) trafen, gab es den das erste wirkliche Aufeinandertreffen von Schwarz und Weiss: den ersten Grenzkrieg. Die Xhosa ihrerseits flüchteten von der Ostküste Afirkas herkommend, schutzsuchend vor den kriegsfreudigen Zulus Richtung Süden. Noch heute ist die Heimatregion der Schwarzen nördlich von Port Elisabeth. Alle Schwarzen Einwohner Kapstadts sind grösstenteils zugewanderte vom Stamme der Xhosa, die eine Arbeit und eine besser Zukunft suchten.
Heute ist Kapstadt eine der schönsten Städte der Welt. Die atemberaubende Kulisse mit Table Mountain, den übrigen wunderbaren Bergketten, den Stränden, und der Fauna, nicht zu vergessen den Weingebieten. Wer einmal hier war kommt nicht mehr los davon
Geschichte
Das Südafrika zu den New World Wine Produzenten gehört ist wohl nicht abzustreiten. Das diese Neue Welt bereits auf eine fast 350 jährige Weingeschichte zurückblicken kann und seit 1655 Wein produziert, dürfte wohl den wenigsten bekannt sein.
Die vielen Französischen Namen der Weingüter sind nicht etwa eine Marketingstrategie, sondern Folge des Einflusses der Einwanderung von ca. 200 fliehenden französischen Hugenotten um 1680. Diese liessen sich in Südafrika nieder. Einige darunter waren Weinbauern und wurden in Ihrem angestammten Beruf tätig. Damals wurde Ihnen das Gebiet Franschhoek (Französische Ecke) zugeteilt, wo Sie ihre mitgebrachten Französischen Reben pflanzten. In diesem Weindistrikt findet man auch heute noch Farmen, die von Nachfolgern dieser Einwanderer geführt werden und weiterhin Französische Namen tragen.