Südafrikanischer Shiraz

Die besten Shiraz Weine

Greg Sherwood MW, Daniel Grigg und Roger Jones haben 137 Weine verkostet, von denen 11 herausragend und 75 sehr empfehlenswert waren. Heute zeigen wir Ihnen die beste Shiraz/Syrah laut Decanter.

«Ein grosser Erfolg, mit einem hohen Anteil an Weinen, die 90 Punkte oder mehr erreichten – rund um die Regionen, eine grosse Bandbreite an Stilen, die Charakter und Wert zeigen», schrieb Sherwood in seinem Beitrag im July.

Mit beeindruckenden Exemplaren, die in fast jeder Ecke des Kaps zu unterschiedlichen Preisen produziert werden, ist der Shiraz eine der stärksten Waffen in Südafrikas Arsenal, wenn es darum geht, sich mit anderen Weinkonkurrenten aus der Neuen Welt zu messen.

Bei dieser beeindruckenden zweitägigen Verkostung zeigte die überwiegende Mehrheit der Weine, was nach Ansicht aller drei Juroren die treibende Kraft hinter dem Anstieg sowohl der Qualität als auch der weltweiten Wahrnehmung südafrikanischer Weine im Allgemeinen ist.

Nämlich den Mut und die Entschlossenheit der Winzer, die Weine zu machen, die sie machen wollen, und nicht das, was von ihnen erwartet wird. Wäre dies zum Beispiel eine australische Shiraz-Verkostung gewesen, hätten wir uns gefragt, ob wir eine solche Fülle von Weinstilen zu sehen bekommen hätten.

Während die Erzeuger bei einigen Weinen neue Eiche zu verwenden schienen, um von einem Mangel an Substanz abzulenken, hob Daniel Grigg andere Weine hervor, bei denen sie mit grosser Wirkung eingesetzt wurde, indem sie ein Gefühl von Gravität vermittelte und die Sortenidentität und die Reinheit der Frucht der Rebsorte hervorhob.
Da das Klima in Südafrika näher an der neuseeländischen Hawke’s Bay als am südaustralischen Barossa Valley liegt, erwartete Roger Jones, dass diese Shiraz-Weine den Kiwi-Stil widerspiegeln würden, mit niedrigerem Alkoholgehalt und subtileren Fruchtprofilen.

Regionale Unterschiede spielten eine Rolle – sowohl das Klima als auch das Terroir haben in Südafrika einen Einfluss -, aber Jones sah eine echte Zurückhaltung und eine Hinwendung zur Verfeinerung in allen Bereichen. Für ihn waren es der Winzer und/oder die Weinbergsverwaltung, die den grössten Unterschied ausmachten.

Im Hinblick auf die Jahrgangsvariationen war Jones der Meinung, dass die 2019er Weine am besten abschnitten – was angesichts der Dürre, die 2016 bis 2018 herrschte, vielleicht nicht überraschend ist. Er hob Stellenbosch als den beständigsten Jahrgang hervor: die 2019er sind rassig und hell, die 2018er immer noch etwas geradlinig und zurückhaltend und die 2017er eher würzig und fleischig.

Die 2019er Rotweine aus Swartland sind raffiniert und elegant und brauchen noch mindestens ein Jahrzehnt, um ihre grosse Qualität zu entfalten.

Die 2019er aus Paarl zeigen mehr Schokoladen- und Zwetschgencharakter, während die Robertson-Weine dunkelfruchtig, pflaumig und reichhaltig sind.

Weiter südlich, in Elgin und Umgebung, war eine duftende, elegante Präzision mit kühlem Klima zu erkennen, während Franschhoek Nuancen von Lakritz und exotischen Gewürzen aufwies.

Es war auch erfreulich zu sehen, dass kleinere Regionen wie Cederbeg einen beeindruckenden Beitrag leisteten.

Die Preise werden den Juroren bei den Verkostungen des Decanter nicht bekannt gegeben, aber Südafrika bietet Shiraz-Liebhabern ein erstaunliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Und das nicht nur für den sofortigen Genuss – viele dieser Kap-Klassiker werden Ihre Geduld nach einem Jahrzehnt in der Flasche belohnen.

Während der gesamten Verkostung konnten wir das Vertrauen des Winzers spüren. Es gab nur sehr wenige Versuche, einen Wein im Stil eines Barossa Shiraz oder eines Syrah aus der nördlichen Rhône zu reproduzieren. Stattdessen spiegelten die Weine ihr südafrikanisches Terroir wider, zelebrierten das reiche Erbe der Weinproduktion des Landes und versprachen, dass noch Besseres kommen wird.

Alle Preise in CHF inkl. MWST. Tagespreis vom 14.11.2022.
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