Die Kunst der Weinvermischung
Blends, Cuvées und Assemblagen
In der Welt des Weins ist die Praxis des Verschnitts eine Kunst, die von Winzern auf der ganzen Welt mit grosser Raffinesse angewendet wird. Obwohl der Begriff „Verschnitt“ oft mit einem technischen Klang verbunden ist, gibt es eine Vielzahl eleganterer Bezeichnungen für diese Praxis. Im deutschsprachigen Raum verwenden wir gerne Begriffe wie Cuvée, Assemblage, Coupage oder auch Mariage, Blend (in der Neuen Welt) oder Meritage (Kalifornien). Diese Termini stehen alle für dasselbe: die harmonische Vermischung von Weinen verschiedener Rebsorten oder Lagen, um ein einzigartiges Endprodukt zu schaffen.
Warum überhaupt Vermischung?
Das Ziel einer Assemblage ist es, dass der verschnittene Wein besser schmeckt als jede einzelne Partie für sich. Durch die geschickte Kombination verschiedener Rebsorten strebt man eine harmonische Balance von Alkoholgehalt, Aromen, Säure, Tanninen und Farbe an. Insbesondere für die Farbgebung können sogenannte Färbertrauben verwendet werden. Selbst eine geringfügige Zugabe kann bereits zu einer deutlichen Farbvertiefung führen. Bei der Verschneidung unterschiedlicher Rebsorten übernimmt in der Regel eine Sorte den Hauptanteil, um den charakteristischen Geschmack des Weins zu definieren.
Die Praxis der Weinvermischung hat jedoch nicht nur ästhetische, sondern auch praktische Gründe. Da nicht alle Rebsorten zur gleichen Zeit austreiben, blühen und reifen, ermöglicht die Assemblage eine Korrektur von Witterungseinflüssen. Wenn eine Rebsorte nicht die optimale Reife erreicht oder der Ertrag gering ist, kann der Winzer durch geschicktes Verschneiden mit anderen Rebsorten ausgleichen. Auf diese Weise kann er die gleichbleibende Qualität seiner Weine innerhalb eines bestimmten Rahmens gewährleisten.
Idealer Zeitpunkt und bestmöglicher Ausbau
Früher wurden verschiedene Rebsorten oft gemeinsam in einem Weinberg gepflanzt (Gemischter Satz) und gemeinsam geerntet. Heutzutage wird jede Traubensorte in der Regel separat vergoren und erst kurz vor der Abfüllung verschnitten. Dies ermöglicht es dem Winzer, jede Sorte zum idealen Zeitpunkt zu ernten, und dem Kellermeister, jedem Wein den bestmöglichen Ausbau zu bieten.
Bei der Herstellung von Cuvées oder Assemblagen müssen auch die gesetzlichen Vorgaben beachtet werden, die je nach Land und Region variieren. Diese Vorschriften legen fest, welche Rebsorten in welchem Rahmen verschnitten werden dürfen. In den meisten Fällen ist das Vermischen von Rot- und Weisswein jedoch grösstenteils verboten.
Südafrikanische Blends
Südafrika hat in dieser Kunst der Weinvermischung eine herausragende Rolle gespielt. Neben sortenreinen Weinen boten Südafrikas Winzer über Jahre hinweg hauptsächlich Blends aus Bordeaux-Sorten an. Doch ihre Kreativität hat diesen strikten Rahmen längst gesprengt. Mit Erfolg bei Kritikern und Publikum experimentieren sie mit einer Vielzahl von Stilen und Trauben. Heute konkurrieren klassische Bordeaux-Blends erfolgreich mit innovativen Mischungen, darunter Cape Blends mit Pinotage, Blends mit Shiraz sowie Verschneidungen mit Trauben unterschiedlicher oder ausschliesslich mediterraner Herkunft.
Insgesamt ist die Kunst der Weinvermischung eine faszinierende und komplexe Praxis, die Tradition, Innovation und Handwerkskunst vereint. Blends, Cuvées und Assemblagen bieten eine breite Palette von Geschmackserlebnissen und sind ein wesentlicher Bestandteil der Weinwelt, der es wert ist, erkundet zu werden.
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