Premiere des südafrikanischen Films «Indemnity»
Ein Kapstadt Film-Dreh
Dieser südafrikanische Thriller tauscht Plausibilität und Originalität gegen einen würdigen Ersatz ein: jede Menge Spass. Wir von KapWeine freuen uns über den internationalen Durchbruch dieses Films und stossen darauf an!
Der südafrikanische Thriller «Indemnity», der von den Geistern vieler vergangener Hollywood-Blockbuster heimgesucht wird, tauscht Plausibilität und Originalität gegen einen würdigen Ersatz: jede Menge Spass.
In diesem Spielfilmdebüt von Travis Taute wird ein grüblerischer Feuerwehrmann mit PTSD (erinnert an unzählige gestörte Actionhelden) des Mordes an seiner Frau beschuldigt (à la „The Fugitive“) und begibt sich auf die Flucht, um eine komplexe techno-politische Verschwörung aufzudecken (mit deutlichen Parallelen zu «The Manchurian Candidate»).
Das Drehbuch ist ein Patchwork aus den Tropen, aber Travis Tautes Auge für elegante, überraschende Actionsequenzen und das Charisma der Hauptdarsteller machen diesen Film zu einem äusserst unterhaltsamen Erlebnis.
Jarrid Geduld spielt Theo Abrams, einen Star der örtlichen Feuerwehr, der sich aus gesundheitlichen Gründen beurlauben lässt, nachdem er mit ansehen musste, wie zwei Kollegen bei einem Brand, den sie bekämpften, ums Leben kamen. Eines Morgens wacht er auf und muss feststellen, dass seine Frau Angela (Nicole Fortuin), eine Enthüllungsjournalistin, erwürgt wurde – nur wenige Stunden, nachdem sie einen Bericht über eine finstere Verschwörung der Regierung erhalten hatte. Da Theo in letzter Zeit immer wieder zu Saufgelagen und manischen Ausbrüchen neigt, halten die Behörden ihn für den Hauptverdächtigen in ihrem Tod. Also macht er sich im Zickzackkurs auf den Weg durch Kapstadt, um sowohl der Polizei als auch einigen mysteriösen glatzköpfigen Bösewichten zu entkommen.
Taute überfrachtet «Indemnity» mit Nebenhandlungen über Polizeikorruption, Theos vergangene Traumata und panafrikanische Intrigen des tiefen Staates. Aber es liegt eine liebenswerte Aufrichtigkeit in der Hingabe des Films an all dieses ausgeklügelte narrative Gerüst (einschliesslich einiger faszinierender realer Kommentare zur südafrikanischen Rassenpolitik) für etwas, das im Wesentlichen eine Reihe von Eskapaden im Stil von «Mission Impossible» ist. Taute entwirft clevere räumliche Versatzstücke – er spielt mit den architektonischen Möglichkeiten von Aufzügen, Wolkenkratzern und einer labyrinthischen Chemiefabrik – während Geduld, der seine Stunts grösstenteils selbst ausführt, eine schmutzige Körperlichkeit an den Tag legt, die in der heutigen plastischen, CGI-gesteuerten Actionwelt selten ist.